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Kaffeeaufbereitung: Vom Fruchtfleisch zur Bohne

Die Wahl der Aufbereitungsmethode beeinflusst nicht nur den Geschmack und die Qualität des Kaffees, sondern auch die charakteristischen Aromen.

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Die Kunst der Kaffeeaufbereitung: Vom Fruchtfleisch zur Bohne

Die Aufbereitung der Kaffeebohnen ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg von der Kaffeekirsche zur fertigen Bohne. Die Wahl der Aufbereitungsmethode beeinflusst nicht nur den Geschmack und die Qualität des Kaffees, sondern auch die charakteristischen Aromen, die wir in jeder Tasse geniessen. Erkunde mit uns die verschiedenen Methoden, ihre Bedeutung und ihre Auswirkungen auf den Kaffee, den du trinkst.

Nach der Ernte der Kaffeekirschen beginnt ein faszinierender und komplexer Prozess: die Aufbereitung der Bohnen. Dieser Schritt entscheidet massgeblich darüber, welche Aromen und Geschmacksprofile sich in den Bohnen entfalten. Die Methoden der Aufbereitung sind vielfältig und reichen von der traditionellen trockenen Aufbereitung bis hin zu innovativen Techniken, die von spezialisierten Kaffeefarmern eingesetzt werden. Doch welche Methode passt zu welchem Kaffee? Wie lange dauert die Fermentation, und was hat es mit dem mysteriösen Silberhäutchen auf sich? In diesem Artikel tauchen wir tief in die Welt der Kaffeeaufbereitung ein und erklären, wie dieser Prozess den Geschmack deines Kaffees prägt.

Nasse und trockene Aufbereitung: Die grundlegenden Methoden

Die Aufbereitung der Kaffeebohnen beginnt direkt nach der Ernte und ist eine der wichtigsten Entscheidungen, die ein Kaffeefarmer treffen muss. Es gibt zwei Hauptmethoden: die nasse (gewaschene) und die trockene (natural) Aufbereitung.

Bei der nassen Aufbereitung wird das Fruchtfleisch der Kaffeekirsche direkt nach der Ernte mechanisch entfernt, und die Bohnen werden anschliessend in Wasser fermentiert. Dieser Fermentationsprozess, der zwischen 12 und 72 Stunden dauern kann, sorgt dafür, dass die restlichen Fruchtfleischreste (Mucilage) von den Bohnen gelöst werden. Nach der Fermentation werden die Bohnen gewaschen und anschliessend getrocknet. Diese Methode führt zu einem sauberen und klaren Geschmacksprofil, bei dem die charakteristischen Aromen der Bohne deutlicher hervortreten.

Die trockene Aufbereitung hingegen lässt die Kaffeekirschen nach der Ernte komplett trocknen, entweder in der Sonne oder in Trocknungsanlagen. Dabei bleibt das Fruchtfleisch während des gesamten Trocknungsprozesses an der Bohne, was zu einem fruchtigeren und vollmundigeren Geschmack führt. Diese Methode wird häufig in Regionen angewendet, in denen Wasser knapp ist. Die trockene Aufbereitung erfordert jedoch mehr Geduld und Geschicklichkeit, da die Kirschen regelmässig gewendet werden müssen, um eine gleichmässige Trocknung zu gewährleisten und Schimmelbildung zu verhindern.

Der Einfluss der Aufbereitung auf Qualität und Geschmack

Die Wahl der Aufbereitungsmethode hat einen direkten Einfluss auf die Qualität und das Geschmacksprofil des Kaffees. 

Bei der nassen Aufbereitung entsteht oft ein klarer, komplexer Geschmack mit lebendiger Säure, der besonders bei helleren Röstungen zur Geltung kommt. Kaffees aus nasser Aufbereitung sind ideal für diejenigen, die den reinen Geschmack der Bohne bevorzugen, ohne dass fruchtige oder erdige Noten überwiegen.

Die trockene Aufbereitung hingegen betont die fruchtigen und süssen Noten des Kaffees. Diese Methode führt zu einem intensiveren, körperreicheren Kaffee mit einem vollmundigen Geschmacksprofil. Da das Fruchtfleisch während des Trocknungsprozesses mit der Bohne in Kontakt bleibt, entstehen oftmals Aromen, die an Beeren, Trockenfrüchte oder sogar Schokolade erinnern.

Die Rolle der Fermentation: Zeit und Technik

Die Fermentation ist ein entscheidender Schritt in der nassen Aufbereitung. Während dieser Phase bauen Mikroorganismen das Fruchtfleisch, das noch an den Bohnen haftet, ab.

Die Länge der Fermentation variiert je nach Klima, Höhe und gewünschtem Geschmacksprofil, kann aber zwischen 12 und 72 Stunden dauern. Eine zu lange Fermentation kann jedoch zu unerwünschten Aromen führen, weshalb es wichtig ist, diesen Prozess genau zu überwachen.

Spezialitätenkaffees profitieren oft von einer sorgfältig kontrollierten Fermentation, die die natürlichen Aromen der Bohnen hervorhebt. Einige innovative Kaffeefarmer experimentieren sogar mit verlängerten Fermentationszeiten oder unterschiedlichen Fermentationsarten, um einzigartige Geschmacksprofile zu kreieren.

Moderne Aufbereitungsmethoden: Innovationen für Spezialitätenkaffee

Während die nasse und trockene Aufbereitung die gängigsten Methoden sind, gibt es auch neuere Techniken, die besonders bei Spezialitätenkaffees zum Einsatz kommen. 

Eine solche Methode ist die Honey-Aufbereitung, eine Mischung aus nasser und trockener Aufbereitung. Hierbei wird das Fruchtfleisch der Kirsche teilweise entfernt, und die Bohnen werden mit einem Teil des verbleibenden Fruchtfleischs getrocknet. Je nachdem, wie viel Fruchtfleisch auf der Bohne verbleibt, spricht man von White, Yellow, Red oder Black Honey. Diese Methode erzeugt komplexe Aromen, die sowohl fruchtige als auch süsse Noten in den Vordergrund stellen.

Das Silberhäutchen: Was es ist und warum es wichtig ist

Das Silberhäutchen ist eine dünne Schicht, die die Kaffeebohne umhüllt und auch nach der Aufbereitung oft noch an der Bohne haftet.

Während des Trocknungsprozesses und der Lagerung bis zur Verschiffung im Ursprungsland dient das Silberhäutchen als natürliche Barriere gegen Feuchtigkeit, Schimmel und Ungeziefer. Es schützt die Bohne vor äusseren Einflüssen, die die Qualität beeinträchtigen könnten.

Sieht man den Unterschied nach der Röstung ob es eine nasse oder trockene Aufbereitung war?

Nach der Röstung können erfahrene Kaffeeröster und -verkoster Unterschiede erkennen, die auf die Art der Aufbereitung (nass oder trocken) zurückzuführen sind. Diese Unterschiede manifestieren sich hauptsächlich im Geschmack und in der Beschaffenheit der Bohnen.

Geschmackliche Unterschiede:

  • Nasse Aufbereitung (Washed): Kaffees, die nass aufbereitet wurden, tendieren dazu, sauberer, fruchtiger und säurebetonter zu schmecken. Sie haben oft eine klarere Geschmacksstruktur und weniger Körper im Vergleich zu trocken aufbereiteten Bohnen. 
  • Trockene Aufbereitung (Natural): Diese Kaffees neigen dazu, schwerer und körperreicher zu sein, mit intensiveren, oft süsseren und fruchtigeren Noten. Sie können auch einen "erdigeren" Geschmack haben, der bei nass aufbereiteten Bohnen weniger präsent ist.

Optische und haptische Unterschiede:

  • Nasse Aufbereitung: Die Bohnen sind in der Regel gleichmässiger und heller, mit einer glatteren Oberfläche. 
  • Trockene Aufbereitung: Die Bohnen können ungleichmässiger in der Farbe sein, oft dunkler und manchmal mit kleinen Rückständen von Fruchtfleisch oder Pektin, was sie etwas rauer erscheinen lässt.

Während diese Unterschiede für Profis sichtbar und schmeckbar sind, kann es für den durchschnittlichen Kaffeetrinker schwieriger sein, sie ohne eine gezielte Verkostung wahrzunehmen.

Insgesamt trägt das Wissen um die verschiedenen Aufbereitungsmethoden und ihre Auswirkungen auf den Kaffee wesentlich zum Verständnis der komplexen Welt des Kaffees bei. Jede Methode bringt ihre eigenen Herausforderungen mit sich, aber auch einzigartige Geschmacksprofile, die den Reiz und die Vielfalt von Kaffee ausmachen.